Kontraktlogistik: Aufgaben, Vorteile und Lösungen | Exotec

Kontraktlogistik – maßgeschneidertes Outsourcing von Logistikdienstleistungen

25. April 2024

Durch die Globalisierung und den E-Commerce sind Wirtschaftsbeziehungen heute so vielfältig und eng verflochten wie noch nie. Im produzierenden Gewerbe müssen Rohstoffe oder Bauteile von Zulieferern zu den Produktionsstätten im In- und Ausland transportiert werden. Fertige Ware soll termingerecht bei den Händlern oder Endverbrauchern ankommen. Off- und Onlinehändler beziehen ihre Produkte weltweit von unterschiedlichen Geschäftspartnern und wünschen Zusatzleistungen wie Vormontage oder die Bereitstellung in Displays vor Ort.

Die Fachleute aus der Kontraktlogistik koordinieren diesen Warenfluss und sorgen mit ihrem Know-how dafür, dass die einzelnen Prozesse der Lieferkette exakt ineinandergreifen. Sie optimieren die Wertschöpfungskette und erarbeiten passgenaue Logistiklösungen für ihre Kunden. Diese Individualisierung der Logistikprozesse hat neben erhöhter Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität viele weitere Vorteile für die Unternehmen.

Was ist Kontraktlogistik?

Firmen, die Produkte herstellen, verkaufen oder vertreiben, müssen diese von der Produktionsstätte oder dem Lager zu Händlern und Verbrauchern schaffen. Oft beinhaltet diese Wertschöpfungskette (Supply Chain) weitere Zusatzleistungen wie Lagerlogistik, Montage- und/oder Demontagearbeiten, Ver- und Umpackungen sowie das Retourenmanagement. Das ist für Unternehmen oftmals sehr kosten- und zeitaufwendig. Daher beginnen sie häufig damit, die Bereiche auszulagern.

Eine besondere Form dieses Outsourcings ist die Kontraktlogistik. Hierbei gehen Auftraggeber und Logistikunternehmen eine langfristige Geschäftsbeziehung ein. Der Dienstleister bzw. das 5PL, 4PL- oder 3PL-Unternehmen übernimmt sämtliche im Vertrag (Kontrakt) festgelegte Logistikdienste. Darunter fallen aber nicht nur Transporte, wie man auf den ersten Blick denken könnte, sondern im Bereich 3PL vor allem auch die Lagerung der Ware und die damit zusammenhängenden Prozesse wie Picking, Kommissionierung und Verpackung. Der Auftraggeber erhält alles aus einer Hand und profitiert von voller Kostenkontrolle, hoher Planbarkeit und großer Wettbewerbsfähigkeit.

Aufgaben der Kontraktlogistik

Je nach Vertrag kümmert sich das Kontraktlogistikunternehmen primär um die Lagerung und Kommissionierung, meist auch um den Warentransport. Darüber hinaus übernimmt der Vertragsdienstleister bei Bedarf weitere Punkte der Wertschöpfungskette. Dazu gehören vor allem:

Avisierung: Durch Terminvereinbarung und Vorankündigung für Warenlieferungen zum Empfänger lässt sich der Anlieferungs- und Abholprozess optimieren. Das bietet hohe Planungssicherheit und effiziente Lieferstrategien.

Track & Trace: Durch diesen Service wissen Kunden stets, wo sich ihre bestellte Ware gerade befindet. Besonders präzise sind Systeme mit RFID (Radio Frequency Identification), die den Standort der Produkte via Funkübertragungstechnik in Echtzeit senden.

Mehrwertdienste (Value Added Services): Diese zusätzlichen Dienstleistungen beinhalten Tätigkeiten wie das Auspacken, Etikettieren, Einräumen oder die Qualitätskontrolle der gelieferten Produkte nach der Ankunft am Zielort. Bei der Kontraktlogistik übernimmt die Spedition auf Wunsch auch die Teil- oder Endmontage, den Displaybau oder die Abwicklung von Retouren.

Prozesse der Kontraktlogistik

Bei der Kontraktlogistik gehen die Logistikleistungen weit über die eines normalen Transportunternehmens hinaus.

Je nachdem, wie stark der Dienstleister in die Kontraktlogistik eingebunden ist, übernimmt er die Logistikaufgaben der Firma ganz oder teilweise. Aufschluss darüber gibt die Einteilung in unterschiedliche logistische Anbieterebenen (Logistics Provider Levels):

  • First Party Logistics (1PL): Das Unternehmen unterhält ein eigenes Lager. Es koordiniert die Logistik selbst und nimmt keinerlei Hilfe von Dritten in Anspruch.
  • Second Party Logistics (2PL): In diesem Level benötigt die Firma Dienstleister wie Spediteure für Warentransport und Warehousing, kümmert sich jedoch weiterhin allein um die gesamte Verwaltung.
  • Third Party Logistics (3PL): Hier beginnt das Outsourcing von Logistikdienstleistungen und damit die Kontraktlogistik. Die Firma geht einen Dienstleistungsvertrag mit einem Logistikunternehmen wie einer Spedition ein, die Transport, Lagerhaltung und Value-Added-Services eigenverantwortlich übernimmt.
  • Fourth Party Logistics (4PL): Der Kontraktlogistikdienstleister übernimmt auf dieser Ebene eine reine Beraterfunktion, um Logistikprozesse zu optimieren. Es stellt selbst keine Lager, Mitarbeiter oder Fahrzeuge zur Verfügung, sondern beauftragt dazu Subunternehmen.
  • Fifth Party Logistics (5PL): Diese Stufe ist vor allem im E-Commerce vertreten. Die Kontraktlogistik dieser großen Dienstleister umfasst den kompletten Ablauf von 3PL und 4PL.
  • Sixth Party Logistics (6PL): Die Logistikanbieter entwickeln ihre Services anhand von neuen Technologien weiter. 6PL ist im Gegensatz zu den vorherigen Stufen noch nicht weit verbreitet, es soll aber die künstliche Intelligenz einbezogen werden, um den Firmen weitere Arbeitsschritte abzunehmen und die Prozesse zu optimieren.

Die Vorteile der Kontraktlogistik

3PL ist für Unternehmen mit einer erheblichen Kostensenkung und Leistungssteigerung verbunden. Die Firmen selbst müssen keine Lagerhäuser und die dazugehörige Technik mehr mieten oder kaufen. Stattdessen profitieren Firmen von der Lagerlogistik ihrer Kontraktlogistikpartner. Die 3PL-Unternehmen stellen ihre Warenhäuser zur Verfügung – und müssen gleichzeitig selbst dafür sorgen, dass sie hier möglichst effizient arbeiten, um die Kosten zu senken.

Durch ein hochmodernes, automatisiertes Lager können die 3PL-Unternehmen ihren Vertragspartnern so zahlreiche Vorteile bieten, wie zum Beispiel:

  • transparente, kalkulierbare Kosten
  • Skalierbarkeit im Lager und damit auch Reaktion auf saisonale Peaks
  • zuverlässige Systeme und Reduktion personeller Engpässe

Das 3PL-Unternehmen hat währenddessen ebenfalls zahlreiche Vorteile durch die Nutzung eines automatisierten Lagers:

  • Produkte mehrerer Anbieter (Vertragspartner) können am gleichen Standort gelagert, gepickt und kommissioniert werden
  • Personalkosten werden gesenkt und menschliche Fehler/Ausfallquoten reduziert
  • Das Lager bzw. die autonomen mobilen Lagerroboter können bei größeren und kleineren Mengen schnell angepasst werden. Kostenintensiver „Leerlauf“ oder versäumte Einnahmen durch nicht bediente „Peaks“ werden dadurch Großteils vermieden.

Die einzelnen Leistungen sind in Verträgen genau festgelegt und bieten dem Unternehmen die volle Kostenkontrolle und eine hohe Planungssicherheit. Des Weiteren profitieren Unternehmen von der langjährigen Erfahrung ihres Vertragspartners, der dadurch Prozesse weiter optimiert und individuell auf die Kundenwünsche zuschneidet. Insbesondere bei 3PL-Anbietern sparen sich die Auftraggeber das Mieten oder Aufbauen eines Lagers, sondern profitieren von der bestehenden Lager-Infrastruktur ihres Partners. Dadurch ergibt sich für die Firmen ein äußerst attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

Nachteile beim Outsourcing der Logistikleistungen

Zu den größten Nachteilen der Kontraktlogistik gehört der Kontrollverlust des Unternehmens über Versand und Warenlager, da diese Segmente nun in den Aufgabenbereich des Logistikdienstleisters fallen. Dazu kommt die Abhängigkeit der Firma von der Qualität und Leistung des Logistikunternehmens.

Darum sollten Firmen von Anfang an eng mit dem Kontraktlogistikdienstleister zusammenarbeiten. Als zuverlässiger Partner ist er von Anfang an in sämtliche Prozesse integriert. Um eine lang anhaltende Vertrauensbasis bilden zu können, gilt es, bei der Auswahl des Logistikanbieters einige Punkte zu beachten. Ein guter Anbieter besitzt

  • Erfahrung und Kenntnisse in der gewünschten Branche
  • Technologische Ressourcen wie automatisierte Kommissionierung, Lagerroboter oder IT-Equipment zur Prozessoptimierung
  • ein geeignetes Leistungsportfolio
  • ausreichend qualifiziertes Personal

Das Skypod-System in der Kontraktlogistik

Exotec unterstützt Logistikdienstleister bei der Optimierung ihres 3PL-Fulfillments. Unser Skypod®-System mit selbstfahrenden Skypod-Lagerrobotern, Kommissionierstationen und der intelligenten Lagersoftware Deepsky® sorgt dabei für eine effiziente Lagerhaltung und flexibles Warehousing rund um die Uhr.


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Exotec & Kontraktlogistik: Beispiele aus der Praxis

Unsere innovative Lagerautomatisierung unterstützt Kontraktlogistik-Anbieter weltweit. Zu unseren Kunden gehören Unternehmen wie

  • CEVA Logistics, einer der weltweit führenden Anbieter für 3PL-Fulfillment
  • Das multinationale Einzel- und Großhandelsunternehmen Carrefour
  • Monoprix, eine der größten Einzelhandelsketten Frankreichs

Lassen Sie sich von den Erfolgsgeschichten unserer Geschäftspartner aus der Kontraktlogistik inspirieren und lernen Sie das Skypod-System in der Praxis kennen.

Häufig gestellte Fragen zur Kontraktlogistik

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