Sie benötigen neue Socken? Einen neuen Topf? Oder gleich einen Staubsauger? Schnell in den virtuellen Warenkorb schmeißen, abschicken und schon macht sich die Ware auf den Weg zu Ihnen. Doch ist es wirklich so einfach? Ihre Bestellung ist schnell getätigt, aber über den dadurch ausgelösten Prozess machen sich Endverbraucher meist wenig Gedanken. Logistiker dafür umso mehr. Schließlich sollten sowohl zeitliche als auch finanzielle Effizienz nun großgeschrieben werden, damit Sie Ihre Socken, den Topf oder den Staubsauger möglichst schnell und ohne horrende Kosten vor Ihrer Haustüre finden. Und genau hier kommen Kommissioniersysteme ins Spiel!
Kommissioniersysteme: Definition
Der Begriff der Kommissionierung kommt aus der Logistik. Er bezeichnet das Zusammenstellen einzelner Artikel eines Sortiments für einen Auftrag.
Was ist ein Kommissioniersystem?
Die Kommissionierung ist ein Vorgang der Warenbereitstellung. Darunter versteht man die Zusammenstellung von Artikeln, die benötigt werden, um einen Kundenauftrag fertigzustellen. Der Prozess wird dann ausgeführt, wenn eine Bestellung mehrere Produkte enthält und diese – bevor sie gemeinsam versendet werden können – aus unterschiedlichen Sortimentsbereichen entnommen werden müssen. Dabei gibt es verschiedene Strategien des Kommissionierens, sogenannte Kommissioniersysteme.
Doch welches sollte ein Logistikunternehmen am besten verwenden? Bei der Wahl des optimalen Systems spielen unter anderem die Unternehmensgröße und das Auftragsvolumen eine Rolle. Obwohl moderne Methoden wie automatische Kommissionierung und Robotisierung auf dem Vormarsch sind, ist die manuelle Kommissionierung immer noch weitverbreitet. Hierbei stellen Lagermitarbeiter, auch Kommissionierer oder Picker genannt, die bestellten Artikel händisch zusammen.
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Welche Arten der klassischen Kommissionierung gibt es?
Bei der manuellen Kommissioniermethode spricht man von einem „Person-zur-Ware“-System. Das Personal macht sich auf den Weg zu den entsprechenden Regalen oder Lagerorten und entnimmt die erforderliche Artikelmenge. Dabei gibt es verschiedene Kommissioniermethoden. Damit Sie am Ende in Ihrem Paket genau das finden, was Sie bestellt haben, müssen die für die Auftragsabwicklung benötigten Informationen an die Mitarbeiter kommuniziert werden. Das kann auf verschiedene Arten geschehen, entweder durch Pick-by-Voice, Pick-by-Scan oder Pick-by-Light.
Pick-by-Voice: akustische Informationsübertragung
Im Rahmen von Pick-by-Voice findet die Informationsübertragung zwischen Kommissionierer und System mittels Sprachgenerator- und Spracherkennungssystem statt. Dabei arbeitet der Kommissionierer mit einem Headset, das mit einem Mini-Rechner oder einem ähnlichen Gerät verbunden ist. Das Lagerverwaltungssystem sendet die Auftragsdetails dann per Sprachausgabe.
Mithilfe von Prüfcodes gleicht der Mitarbeiter ab, ob er das richtige Produkt ausgewählt hat. Nach der Entnahme der entsprechenden Artikelanzahl wird der Vorgang durch die Nennung von Schlüsselwörtern bestätigt.
Im Rahmen von Pick-by-Voice findet die Informationsübertragung zwischen Kommissionierer und System mittels Sprachgenerator- und Spracherkennungssystem statt. Dabei arbeitet der Kommissionierer mit einem Headset, das mit einem Mini-Rechner oder einem ähnlichen Gerät verbunden ist. Das Lagerverwaltungssystem sendet die Auftragsdetails dann per Sprachausgabe.
Mithilfe von Prüfcodes gleicht der Mitarbeiter ab, ob er das richtige Produkt ausgewählt hat. Nach der Entnahme der entsprechenden Artikelanzahl wird der Vorgang durch die Nennung von Schlüsselwörtern bestätigt.
Pick-by-Scan: Informationsübertragung mittels mobiler Handgeräte
Erfolgt die klassische Kommissionierart via Pick-by-Scan, bekommt der Kommissionierer als Hilfsmittel mobile Datenerfassungsgeräte wie Smartphones oder Tablets. Die Geräte zeigen eine Liste der zusammenzustellenden Artikel und ihre Position im Lager an. Nach der Entnahme werden Barcodes an Produkten und Regalplätzen gescannt und der Kommissioniervorgang damit quittiert.
Erfolgt die klassische Kommissionierart via Pick-by-Scan, bekommt der Kommissionierer als Hilfsmittel mobile Datenerfassungsgeräte wie Smartphones oder Tablets. Die Geräte zeigen eine Liste der zusammenzustellenden Artikel und ihre Position im Lager an. Nach der Entnahme werden Barcodes an Produkten und Regalplätzen gescannt und der Kommissioniervorgang damit quittiert.
Pick-by-Light: optische Informationsübertragung
Pick-by-Light ist eine Möglichkeit der optischen Datenübertragung. Hier sieht das Lagerpersonal auf einer kleinen Anzeige, welche Artikel aus welcher Lagereinheit zusammengestellt werden sollen. Die Kommissionierung wird im Anschluss über das Drücken einer Taste bestätigt.
Pick-by-Light ist eine Möglichkeit der optischen Datenübertragung. Hier sieht das Lagerpersonal auf einer kleinen Anzeige, welche Artikel aus welcher Lagereinheit zusammengestellt werden sollen. Die Kommissionierung wird im Anschluss über das Drücken einer Taste bestätigt.
Vor- und Nachteile eines klassischen Kommissioniersystems in der Logistik
Vorteile: | Nachteile: |
Geringe initiale Investitionskosten | Anfälligkeit für Fehler |
Unabhängig von technischen Ausfällen | Viel Personal wird benötigt |
Hohe Flexibilität | Hoher Zeitaufwand zur Einarbeitung des Personals |
Personalausfälle und Engpässe möglich | |
Niedrige bzw. zeitaufwändige Skalierbarkeit |
Wo werden klassische Kommissioniersysteme eingesetzt?
Handelt es sich um eine junge Firma, um ein niedriges Auftragsvolumen oder um Waren, die sich nicht für automatische Fördertechniken eignen, kommen meist manuelle Kommissioniersysteme zum Einsatz. Da die klassische Kommissionierung im Vergleich zu anderen Systemen niedrigere Investitionskosten nach sich zieht, greifen gerade kleine Unternehmen oder solche, die gerade ein Lager aufbauen, darauf zurück. Denn hier werden ausschließlich Lagerflächen und Regale benötigt, Anschaffungs- und Wartungskosten für automatisierte Prozesse fallen weg.
Welche Kommissioniersysteme gibt es neben dem klassischen Verfahren?
Bei klassischen oder manuellen Kommissioniersystemen der Logistik laufen die Mitarbeiter zum Teil kilometerweit durch die Lager, um die Produkte, die zu bestimmten Bestellungen gehören, aus dem Gesamtsortiment herauszusuchen. Schon lange lohnt sich diese personalintensive Methode vor allem für größere Lager nicht mehr. Der „Person-zur-Ware“-Ansatz wurde vielerorts vom „Ware-zur-Person“-System abgelöst. Noch moderner und effizienter ist die Kombination mit Robotern!
Automatische Kommissioniersysteme („Ware-zur-Person“)
Für Logistikanlagen mit einem höheren Auftragsvolumen sind automatische Kommissioniersysteme empfehlenswert. Dabei ersetzen Maschinen und Produkte, die ein robotergestütztes Kommissionierverfahren ermöglichen, die händische Bewegung von Produkten. So kann etwa die Bedienung von Förderanlagen oder Kommissionierwagen automatisiert werden. Schienengeführte Regalbediengeräte (Miniload- und Shuttle-Technologie) sind ein Beispiel hierfür: Sie übernehmen die Bereitstellung der Ware, indem sie Kisten zum Ende eines Regaleingangs befördern, wo ein Kommissionierer sie dann entgegennimmt. Hier sprechen wir vom „Ware-zur-Person“-Ansatz.
Kommissionierung mit Hilfe von Robotisierung
Mit der Einbindung von Robotiksystemen wird der automatische Kommissioniervorgang noch effizienter. Für wachsende Unternehmen mit steigenden Bestellungseingängen ist Robotisierung daher die richtige Lösung. Hier kommen Roboter wie der Skypod und das dazugehörige ASRS-System zum Einsatz, die so programmiert sind, dass sie die Bewegung der Waren vollständig übernehmen und sie zwischen Regalen und Kommissionierplätzen transportieren. Schienensyseme sind dabei Schnee von gestern: Die modernen Roboter bewegen sich autonom über den Hallenboden. Am Regal angekommen, holen oder liefern Kommissionierroboter die Waren selbstständig ab. Diese vollständige Abwicklung der Aufträge durch Lagerroboter garantiert höchste Kommissionierqualität in kürzester Zeit.
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