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Beleglose Kommissionierung: Bedeutung, verschiedene Verfahren und Vorteile im Überblick

21. August 2025

Ob im E-Commerce, in der Ersatzteillogistik oder Healthcare Logistik – überall dort, wo Lagerprozesse schnell, fehlerfrei und effizient ablaufen müssen, spielt die Kommissionierung eine zentrale Rolle. Lange Zeit basierte sie auf Picklisten in Papierform. Doch papierbasierte Prozesse stoßen bei wachsender Komplexität schnell an ihre Grenzen, denn sie sind fehleranfällig, zeitaufwendig und schwer skalierbar.

Die Antwort darauf: beleglose Kommissionierung. Gemeint ist ein digital unterstützter, papierfreier Kommissionierprozess, der Mitarbeitende durch Technologien wie Sprachkommandos, Displays oder mobile Geräte leitet. Beleglose Kommissionierung umfasst verschiedene Verfahren und Technologien und moderne Automatisierungssysteme spielen dabei eine zentrale Rolle.

Was versteht man unter belegloser Kommissionierung?
Definition

Die beleglose Kommissionierung beschreibt den Prozess des Zusammenstellens von Waren ohne die Verwendung klassischer Papierdokumente wie Pickzettel oder Kommissionierlisten. Stattdessen erfolgen die Steuerung und Kontrolle digital, etwa per Datenfunk, Lichtsignale, Sprachbefehle oder Augmented-Reality-Brillen.

Im Zentrum steht dabei der digitale Austausch zwischen Kommissioniersystem und Lagerpersonal. Die benötigten Informationen (wie Lagerort, Artikelnummer oder Menge) werden in Echtzeit direkt an das jeweilige Endgerät übermittelt. Die Rückmeldung der Entnahme erfolgt ebenfalls digital, z. B. über Scan, Spracheingabe oder Tastendruck. Voraussetzung für eine beleglose Kommissionierung ist die Integration in ein übergeordnetes Warehouse Management System (WMS), das die Informationen verwaltet und verteilt.

Ziele der beleglosen Kommissionierung

Begrifflich steht „beleglos“ für die papierfreie Durchführung der jeweiligen Kommissioniermethode. Ziel ist es, Medienbrüche zu vermeiden, die Prozesssicherheit zu erhöhen und Mitarbeitende effizient durch den Kommissionierprozess zu führen.

Ein Fokus liegt auch auf der Fehlerminimierung: Je weniger manuell übertragen werden muss, desto geringer ist das Risiko von Pickfehlern. Darüber hinaus sorgt der digitale Prozess für mehr Transparenz, eine bessere Nachverfolgbarkeit und höhere Geschwindigkeit. Gerade bei hohem Durchsatz oder komplexen Lagerstrukturen ist dies ein klarer Vorteil gegenüber klassischen, papierbasierten Prozessen.

Abgrenzung zur beleghaften Kommissionierung

Die Unterschiede zwischen belegloser und papierbasierter Kommissionierung im Überblick:  

KriteriumBeleglose KommissionierungBeleghafte Kommissionierung
Steuerung der EntnahmeDigital (über Display, Sprache, Licht etc.)Papierbasierte Picklisten
Rückmeldung der EntnahmeIn Echtzeit über Scan, Sprache, Touch oder ähnlichesManuelle Notiz, spätere Eingabe
FehleranfälligkeitGeringHoch
Transparenz und NachverfolgungLückenlosEingeschränkt
Flexibilität und SkalierbarkeitHochGering

Ablauf der beleglosen Kommissionierung

Der Ablauf einer beleglosen Kommissionierung beginnt mit der Erstellung eines Kommissionierauftrags, der in der Regel über das Warehouse Management System (WMS) oder ein ERP-System generiert wird. Anschließend wird dieser Auftrag in Echtzeit an ein mobiles Endgerät – etwa ein MDE, Headset oder Display – des Kommissionierenden übermittelt. Das System leitet die Person gezielt durch das Lager und gibt genaue Informationen zu Lagerort, Artikel und Menge. Sobald der Artikel entnommen ist, wird die Entnahme digital bestätigt – zum Beispiel per Scan, Spracheingabe oder Tastendruck. Diese Rückmeldung wird automatisch im System verbucht, wodurch der gesamte Prozess lückenlos dokumentiert und in Echtzeit nachvollziehbar wird.

Typischer Workflow von Wareneingang bis Versand

  • Wareneingang und Einlagerung: Artikel werden gescannt, etikettiert und eingelagert. Das WMS vergibt Lagerorte dynamisch.
  • Auftragserstellung: Bestellungen werden im ERP- oder Shop-System erfasst und an das WMS übermittelt.
  • Kommissionierung: Digitale Endgeräte führen die Kommissionierenden durch das Lager.
  • Versandvorbereitung: Die Artikel werden verpackt, etikettiert und automatisch dem Versand zugewiesen.
  • Warenausgang und Tracking: Sendungen werden über Schnittstellen direkt an Transportdienstleister übermittelt.

Welche Technologien und Schnittstellen unterstützen den Ablauf?

Die beleglose Kommissionierung basiert auf einem Zusammenspiel verschiedener Technologien, die den papierlosen Prozess überhaupt erst ermöglichen. Ziel ist es, eine durchgängige Kommunikation zwischen IT-Systemen, Lagertechnik und Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Zum Einsatz kommen unter anderem:

  • Mobile Datenterminals (MDE-Geräte), ausgestattet mit Scanner und Display zur Anzeige von Kommissionierdaten und Rückmeldung von Arbeitsschritten.
  • RFID und Barcode-Technologie zur präzisen Identifikation und Verfolgung von Artikeln und Ladeeinheiten.
  • WLAN-Infrastruktur und Funknetzwerke für eine stabile, unterbrechungsfreie Datenübertragung im Lager.
  • Zentrale Server und Datenbanken verarbeiten und verteilen die Kommissionierdaten in Echtzeit.
  • Anbindungen an IT-Systeme wie WMS und ERP bilden das digitale Rückgrat für die Prozesssteuerung.

Welche Arten der beleglosen Kommissionierung gibt es?

Bei der beleglosen Kommissionierung kommen je nach Lagerstruktur und Anwendungsfall unterschiedliche Verfahren zum Einsatz – etwa Pick by Voice, Pick by Light, Pick by Vision oder Pick by Scan. Jede dieser Kommissionierarten hat eigene Stärken, technische Voraussetzungen und typische Einsatzfelder:

VerfahrenFunktionEinsatzbereicheVorteileNachteile
Pick by VoiceSprachgeführte Kommissionierung via Headset, Bestätigung per SpracheGroßlager, temperaturgeführte ZonenErgonomisch, geringe Fehlerquote, freihändiges ArbeitenLärmintensive Umgebung kann stören
Pick by LightLichtsignal am Lagerplatz zeigt Entnahmeort, Bestätigung per KnopfdruckKleinteilelager, Lager mit hoher PickfrequenzHohe GeschwindigkeitAufwendige Installation
Pick by VisionDatenbrillen zeigen benötigte Informationen im SichtfeldKomplexe Lager, MontagelinienIntuitive Bedienung, visuelle FührungNoch preisintensiv, nicht für alle geeignet
Pick by ScanArtikelentnahme wird über Scanner oder mobiles Datenerfassungsgerät bestätigtStandardlagerGeringe Einstiegskosten, flexibel einsetzbarBedienung über mehrere Geräte nötig

So unterstützt Exotec die beleglose Kommissionierung

Exotec® setzt mit dem Skypod®-System auf ein automatisiertes Lagersystem, das sich ideal mit belegloser Kommissionierung verbinden lässt: Die autonomen Skypod-Lagerroboter bringen die benötigten Artikel direkt zu ergonomischen, höhenverstellbaren Kommissionierstationen, an denen Mitarbeitende den beleglosen Kommissioniervorgang nahtlos fortführen können. Die Warehouse Execution Software (WES) Deepsky® verknüpft Lagerplätze, Roboter und Auftragsdaten in Echtzeit und übernimmt sowohl das Informationsmanagement als auch die operative Steuerung. So entsteht vollständige Transparenz über Bestände, Bewegungen und die Lagerauslastung.

Der beleglose Kommissionierprozess profitiert dabei gleich doppelt – durch automatisierte Bereitstellung der Artikel und digitale Prozessführung. Das Ergebnis: reduzierte Fehlerquoten und schnellere Abläufe als bei klassischen Kommissioniersystemen

Wirtschaftlich wird das System ab etwa 5.000 bis 6.000 Behälterbewegungen pro Tag. Bereits ab 200 bis 400 Auftragszeilen pro Stunde rechnet sich die Automatisierung mit Exotec. Bestehende Installationen bewältigen heute bis zu 20.000 Order Lines pro Stunde – und lassen sich dank modularer Architektur jederzeit skalieren.

Typische Einsatzbereiche sind unter anderem E-Commerce-Fulfillment, Healthcare Logistik, Lebensmittelhandel sowie 3PL-Dienstleistungen

Vorteile des Skypod-Systems im Überblick:

  • Vollautomatisierte Bereitstellung von Pickbehältern an ergonomischen Stationen
  • Flexible Integration belegloser Verfahren
  • Nahtlose Anbindung an bestehende WMS- und ERP-Systeme
  • Deutliche Entlastung des Personals bei gleichzeitig höherem Durchsatz
  • Zukunftssicher und skalierbar für wachsende Anforderungen

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Häufig gestellte Fragen zur beleglosen Kommissionierung

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