Romain Moulin über die Zukunft der Robotikbranche | Exotec

Romain Moulin über die Zukunft der Robotikbranche

3. Juli 2023

Als ehemaliger Robotikarchitekt und technischer Ingenieur bei GE und BA Système verbrachte Romain mehr als 10 Jahre Arbeit mit hochkomplexen Technologiesystemen. Im Laufe dieser Zeit richtete sich sein Fokus zunehmend auf die Problemstellung effiziente und flexible Lagerautomatisierungssysteme für Unternehmen anzubieten, bevor er sich schlussendlich mit CTO Renaud Heitz selbstständig machte und Exotec gründete. Moulin ist in Frankreich geboren und aufgewachsen und hat seinen Abschluss an der französischen Spitzenuniversität SUPAERO gemacht.

Insbesondere ein Ratschlag, den er beruflich wie privat erhalten hatte, prägte die Gründung des Unternehmens Exotec: Menschen verbringen 90 % der Zeit mit Reden und nur 10 % der Zeit mit Zuhören. Um die Herausforderungen und Schwierigkeiten deines Gegenübers zu verstehen, sollte 90 % der Zeit zugehört und nur 10 % der Zeit geredet werden. Das prägt die Unternehmenswerte bis heute, denn „dem Kunden zuzuhören“ ist eine der drei großen Prämissen von Exotec.

Doch was reizte Moulin besonders, um sich mit Lagerrobotik für die Intralogistik zu beschäftigen? Für ihn sind es insbesondere zwei Dinge.

  1. Exotec ist Teil von etwas, das fortschrittliche Software in Lagerhäuser bringt. Software as a Service (SaaS) und das Internet sind beide Jahrzehnte alt, aber erst jetzt sehen wir das Potenzial dieser Technologie für die Logistik. Software ist das Herzstück von Exotec‘s System und ermöglicht neue Lösungen und neue Arbeitsweisen. Nicht umsonst heißt es oft, dass das Skypod-System software-fokussiert ist.
  2. Die Bewegungssteuerung ist ein Bereich der Robotik, für den Moulin sich sehr interessiert, da dies ein wichtiger Teil seines Ausbildungshintergrunds ist. Ein menschenähnlicher Roboter im Lager wäre zwar nicht der beste Einsatz der Technologie, aber eine Maschine, die laufen kann, zeigt ein sehr fortgeschrittenes Niveau der Bewegungssteuerung, Mathematik und Software. Künstliche Intelligenz ist ebenfalls ein interessantes Element für die Entwicklung der Bewegungssteuerung.

So spannend die Entwicklungen in der Robotik auch sind, gänzlich unkritisch sieht unser CEO diese jedoch nicht. Roboterlösungen schaffen sichere Arbeitsplätze in der Instandhaltung, aber bevor ein Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen kann, muss eine zusätzliche Ausbildung eingeführt werden. Der Einzelne braucht die richtige Ausbildung und die richtigen Fähigkeiten, um die neuen Technologien zu beherrschen. Die richtige Person für den Job zu finden, kann jetzt und auch in Zukunft eine Herausforderung sein, wenn die Menschen nicht über eine Ausbildung verfügen, die fit für die Zukunft ist – zu der auch Umgebungen gehören, die durch Automatisierung und Robotik verbessert werden.

Oftmals geht mit der Robotik auch das Thema einher, dass Mitarbeitern ihre Jobs von Lagerrobotern weggenommen würden. Daraus entwickeln sich nachvollziehbare Ängste in der Gesellschaft, denn die existierenden Technologien werden stetig weiterentwickelt. Daraus kann sich die Frage ergeben, ob fortgeschrittene KI das Potenzial hat, in Zukunft eine Gefahr für die Menschheit darzustellen?Unser CEO sieht das Thema zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kritisch. Heißt, KI aktuell stelle keine Gefahr da, dennoch ist bei der Entwicklung und insbesondere beim Einsatz neuer Technologien Vorsicht und kritisches Hinterfragen geboten. Es ist klar, dass KI eine sichtbare Auswirkung auf die Gesellschaft hat und eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt, während sie gleichzeitig eine Debatte über Technologie und ihren Platz in der Gesellschaft auslöst.

Das Original Interview finden Sie unter https://medium.com/authority-magazine/romain-moulin-of-exotec-on-the-future-of-robotics-over-the-next-few-years-eced9bf99895

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