Online bestellen, am nächsten Tag geliefert – am besten noch gekühlt, nachhaltig und zum besten Preis. Die Erwartungen an die Logistik steigen rasant. Gleichzeitig wird das Umfeld komplexer: Volatile Nachfrage, Fachkräftemangel, steigende Betriebskosten und unterbrochene Lieferketten zwingen Unternehmen dazu, Prozesse intelligenter zu gestalten.
Künstliche Intelligenz (KI) gilt dabei als entscheidender Hebel. Sie kann aus riesigen Datenmengen lernen, Vorhersagen treffen und Entscheidungen schneller und präziser fällen als der Mensch, rund um die Uhr, fehlerfrei und skalierbar. Auch wenn die KI nicht jedes Problem auf Knopfdruck löst, birgt sie enormes Potenzial für effizientere, resilientere und nachhaltigere Lieferketten. Gerade in der Intralogistik entsteht ein neues Zusammenspiel zwischen Automatisierung, Datenintelligenz und Mensch – mit spürbaren Vorteilen.
KI in der Logistik: Status Quo und Relevanz
Die Logistikbranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel: Durch Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung werden Prozesse intelligenter und schneller – und künstliche Intelligenz in der Logistik rückt als Schlüsseltechnologie immer stärker in den Fokus.
Laut dem „Logistics Trend Compass 2025“ der Digitalspedition Forto sehen rund 53 % der befragten Fachleute KI als entscheidenden Faktor für die digitale Zukunft der Logistikbranche. Denn Künstliche Intelligenz, also Systeme, die aus Daten lernen, Muster erkennen und daraus Entscheidungen ableiten, ermöglicht nicht nur Effizienzsteigerung, sondern vor allem mehr Resilienz in zunehmend komplexen Lieferketten.
Was ist Künstliche Intelligenz?
KI (künstliche Intelligenz) beschreibt Systeme, die selbstständig Aufgaben lösen, die zuvor menschliche Intelligenz erforderten. In der Logistik bedeutet das: aus Datenmengen lernen, Vorhersagen treffen und Prozesse eigenständig steuern, etwa durch Machine Learning, Bild- oder Spracherkennung.
Potenziale und Anwendungsfelder von KI in der Logistik
Prognosefähigkeit und Bestandsplanung
Ein klassisches Einsatzfeld von künstlicher Intelligenz in der Intralogistik ist die Absatzprognose. KI analysiert historische Daten, erkennt saisonale Muster und erstellt daraus zuverlässige Vorhersagen für die Bedarfsplanung – präziser als klassische Systeme. Das reduziert Out-of-Stock-Situationen und unnötige Lagerkosten.
Intelligente Entscheidungsfindung
Durch die Verknüpfung verschiedener Datenquellen – etwa Auftragseingänge, Lagerverfügbarkeit und Kommissionierwege – kann KI automatisiert Entscheidungen treffen: Welche Bestellung wird wann von wem bearbeitet? Welche Route ist effizient? Das entlastet Mitarbeitende und sorgt für reibungslose Abläufe.
Predictive Maintenance in der Lagertechnik
Statt starre Wartungsintervalle einzuhalten, setzt Predictive Maintenance auf KI-gestützte Zustandsüberwachung technischer Anlagen. Dabei werden verschiedene Parameter (etwa Verschleiß, Verschmutzung oder andere Abweichungen) kontinuierlich erfasst und ausgewertet. Nicht jede einzelne Anomalie erfordert sofortiges Eingreifen, doch häufen sich mehrere Abweichungen, deutet dies oft auf eine zugrunde liegende Störung hin – und ermöglicht ein frühzeitiges, gezieltes Handeln. Das minimiert ungeplante Stillstandszeiten und senkt langfristig die Wartungskosten.
Routenoptimierung und Transportvernetzung
KI kann Verkehrsdaten auswerten, Lieferprioritäten abgleichen und so die optimale Route in Echtzeit vorschlagen. Vor allem im urbanen Raum oder bei hohem Sendungsvolumen ist das ein klarer Effizienzvorteil.
Bild- und Kubatur-Erkennung
Ein wachsendes Einsatzfeld ist auch die Bildverarbeitung mit Künstlicher Intelligenz, besonders in den Bereichen Wareneingangskontrolle, Retourenabwicklung und Verpackung. KI kann Güter automatisch klassifizieren, ihre Kubatur erkennen und so z. B. die passende Verpackung oder den richtigen Zielkarton berechnen bzw. vorschlagen.
Weitere Anwendungsfelder:
- Chatbots im Kundenservice (z. B. zur Sendungsverfolgung)
- Sprachgesteuerte Wearables zur Unterstützung von Kommissioniererinnen und Kommissionierern
Smart Warehouse: Merkmale eines KI-gestützten Lagers
Ein Smart Warehouse, Smart Lager oder AI Warehouse verbindet digitale und physische Systeme zu einer intelligenten Einheit. Typische Bausteine:
- Automatisierte Lager- und Kommissioniersysteme, die rund um die Uhr arbeiten und Daten erfassen
- Autonome mobile Roboter (AMRs), die eigenständig Transporte übernehmen und flexibel auf neue Aufgaben reagieren
- IoT-Sensoren, die Temperaturen, Bewegungen oder Füllstände in Echtzeit melden
- RFID- und Barcode-Technologie, um Warenströme exakt zu verfolgen
- Künstliche Intelligenz und Machine Learning, um Entscheidungen zu treffen und Prozesse zu verbessern
- Wearables oder Sprachsysteme, die Mitarbeitende bei der Navigation und Kommissionierung unterstützen
Ein solches System erkennt Abweichungen nicht nur, es lernt aus ihnen. Das schafft Transparenz, Geschwindigkeit und Agilität auf einem neuen Niveau.
Wie unterstützt Exotec mit dem Skypod-System KI in der Logistik?
Das Skypod®-System schafft die optimalen Voraussetzungen für eine smarte, KI-gestützte Logistik: Denn: Künstliche Intelligenz braucht strukturierte Echtzeitdaten, standardisierte Prozesse und modulare Systeme – genau das liefert Exotec®.
Das Herzstück des Systems bilden die autonom agierenden Skypod-Lagerroboter, die Waren präzise und schnell durch das Lager hin zu ergonomischen Kommissionierstationen transportieren. Dabei bewegen sich die Roboter dreidimensional und übernehmen die Ein- und Auslagerung von Behältern bis zu einer Regalhöhe von 14 Metern. Als Warehouse Execution System (WES) koordiniert Deepsky® die Lagerprozesse und dokumentiert alle Lagerbewegungen in Echtzeit. So entsteht eine konsistente Datenbasis, die sich nahtlos in externe KI-Systeme integrieren lässt, etwa für Bestandsprognosen, Bedarfs- bzw. Nachschubplanung oder Predictive Maintenance.
Zusammengefasst bedeutet das: Künstliche Intelligenz im Lager kann ihre volle Wirkung nur entfalten, wenn die physische Logistikstruktur darauf vorbereitet ist. Automatisierungslösungen wie das Skypod-System bieten genau diese Grundlage: ein skalierbares, leistungsfähiges und datentransparentes System, das den Weg zur smarten, KI-fähigen Intralogistik ebnet.
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Häufig gestellte Fragen zu KI in der Logistik
Was ist der Unterschied zwischen Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen?
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Sammelbegriff für Systeme, die Aufgaben lösen, die normalerweise menschliches Denken erfordern, zum Beispiel Entscheidungen treffen, Sprache verstehen oder Muster erkennen. Maschinelles Lernen (ML) ist ein Teilbereich der KI: Dabei wird ein Algorithmus mit großen Datenmengen „trainiert“, um aus Beispielen zu lernen und daraus eigenständig Schlüsse zu ziehen – etwa für Absatzprognosen oder zur Erkennung von Anomalien in der Lagertechnik.
Kurz gesagt: Maschinelles Lernen ist eine Methode, um Künstliche Intelligenz in der Praxis umzusetzen.
In welchen Bereichen lohnt sich der Einsatz von KI in der Logistik besonders?
KI ist überall dort sinnvoll, wo komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen, große Datenmengen vorliegen oder Prozesse regelmäßig optimiert werden sollen. Typische Beispiele für KI in der Logistik sind:
- Bestandsplanung und Absatzprognosen: KI erkennt saisonale Muster oder Trends im Kaufverhalten und optimiert automatisch die Nachbestellung.
- Kommissionierung und Lagerorganisation: Dynamische Lagerplatzvergabe, KI-gestützte Auftragszuweisung und Wegeoptimierung steigern die Produktivität.
- Transport und Routenplanung: Verkehrs- und Wetterdaten werden in Echtzeit berücksichtigt, um Lieferzeiten zu verkürzen.
In Kombination mit Automatisierung lassen sich diese Potenziale besonders effizient realisieren.
Wie verändert KI die Arbeit im Lager?
KI verändert nicht nur Prozesse, sondern auch Rollenprofile: Routineaufgaben wie Kommissionierwegplanung oder Nachschubsteuerung werden automatisiert. Mitarbeitende übernehmen zunehmend überwachende und steuernde Funktionen, etwa im Umgang mit intelligenten Systemen oder zur Prozessvalidierung.
Arbeitsplätze im Lager werden technischer, aber auch ergonomischer. Systeme wie das Skypod-System unterstützen dabei, körperlich anstrengende Aufgaben zu reduzieren, während KI im Lager für die intelligente Steuerung im Hintergrund sorgt.
Ist KI in der Logistik teuer in der Umsetzung?
Der Einsatz von KI in der Intralogistik ist eine Investition – insbesondere in Systemintegration, Datenaufbereitung und IT-Infrastruktur. Doch langfristig lohnt sich diese Investition durch
- niedrigere Fehlerquoten,
- effizientere Prozesse,
- geringere Lager- und Transportkosten sowie
- schnellere Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen.
Die Gesamtkosten hängen stark vom Use Case ab, der Einstieg ist aber oft auch in Teilbereichen möglich (z. B. bei Prognosen oder Wartung).
Was ist in Zukunft mit KI in der Logistik möglich?
Die Entwicklung steht erst am Anfang. In Zukunft könnten KI-Systeme nicht nur Entscheidungen vorbereiten, sondern ganze Logistiknetzwerke autonom steuern. Denkbar sind vollständig autonome Lager- und Liefersysteme, Supply-Chain-Modelle, die sich in Echtzeit an Marktveränderungen anpassen, sich selbst regulierende Lagerstrukturen und eine proaktive Risikoerkennung. Ein zentrales Element dabei: der digitale Zwilling. Er bildet das Lager in Echtzeit virtuell ab. So lassen sich Abläufe simulieren, Engpässe vorhersagen und Optimierungen vorab testen, bevor sie physisch umgesetzt werden. In Kombination mit KI entsteht daraus eine völlig neue Form der Entscheidungs- und Steuerungsintelligenz.
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