Die Logistik befindet sich in einem disruptiven und revolutionären Wandel. Globalisierung, Digitalisierung und Ökologisierung haben nicht nur die gesamte Branche massiv beschleunigt, sondern auch zu einer grundlegenden Neubewertung des Berufsfeldes geführt, neue Ideen im Hinblick auf Kreislaufwirtschaft hervorgebracht und das Nachdenken über den ethischen und ökologischen Fußabdruck der Branche angeregt. Wie sieht also die Zukunft der Logistik aus? Exotec, Anbieter innovativer Lagerautomatisierungslösungen sowie skalierbarer Robotiksysteme für die Intralogistik, stellt sechs Trends vor, die die Transformation der Logistikbranche vorantreiben.
1. „Höher, schneller, weiter“ ist passé
Der E-Commerce-Boom der 2010er, vor allem von Akteuren wie Amazon und Alibaba vorangetrieben, hat die globalen Lieferketten in einen Status permanenter Beschleunigung versetzt. Die Erwartungshaltung ist klar und deutlich: Bestellungen, die früher mehrere Tage zu ihrem Bestimmungsort brauchten, sollen mittlerweile innerhalb von nur wenigen Stunden am Zielort eintreffen. Wer im Logistikmarkt am Ball bleiben will, muss enorme Anstrengungen in einem erbitterten Wettlauf um Geschwindigkeit unternehmen.
Die Pandemie und das in den letzten Jahren deutlich gewachsene öffentliche Umweltbewusstsein haben jedoch auch die immensen wirtschaftlichen und ökologischen Kosten dieser Mentalität aufgezeigt. Das unerbittliche Streben nach „Größer, schneller, weiter“ scheint ein Maximum erreicht zu haben. Insbesondere in Europa führen die Folgen dieses Ansatzes zunehmend zu einem Umdenken; die gesellschaftliche Akzeptanz sinkt. Dem entsprechend wenden sich Logistikunternehmen zunehmend sozialen und ökologischen Selbstverpflichtungen zu und suchen nach tragbaren Alternativen.
2. Lagerplätze müssen verdichtet sein
Das Warehousing versucht sich nun an der Quadratur des Kreises: Die Lagerstandorte sollen möglichst klein bleiben, während das Produktsortiment immer stärker wächst. Angesichts wachsender Kundenansprüche nimmt der Wettbewerb insbesondere unter Einzelhändlern stetig zu, was viele dazu veranlasst, ihr Portfolio kontinuierlich zu erweitern.
Ob sie nun in dichten Stadtzentren unter Platzmangel leiden oder auf dem Land durch Flächennutzungspläne oder andere Vorschriften eingeschränkt sind – es bleibt keine andere Wahl, als neue Wege zu finden, um vorhandene Flächen optimal zu nutzen. Die vertikale und automatisierte Erweiterung von Lagern ist dabei oft die einzige Möglichkeit.
3. Automatisierung bedeutet Flexibilität
Vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit, schwankender Nachfrage und sich wandelnden Endverbraucherverhalten sind Logistikdienstleister zunehmend darauf angewiesen, ihre Infrastrukturen sehr schnell und flexibel an den jeweiligen Bedarf anzupassen. Saisonale Spitzen, neue Kunden und eine wachsende Produktpalette sorgen für eine ständig steigende Nachfrage, die mit herkömmlichen Anlagen nur schwer zu bewältigen ist. Auch hier bietet die Automatisierung Lösungen für die Flexibilität der Infrastruktur – geeignete Systeme sind in der Lage, Kapazitäten schnell zu erhöhen und gleichzeitig die Produktivität zu steigern.
4. „Mensch und Maschine“ statt „Mensch gegen Maschine“
Mit dem E-Commerce-Boom wächst der Bedarf an Arbeitskräften in der Logistikbranche stetig. Gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden, insbesondere für Lagerstandorte, zunehmend herausfordernd. Faktoren wie die Anforderungen an körperliche Belastbarkeit, die oft abgelegene Lage der Arbeitsplätze und begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten erschweren die Besetzung offener Stellen. Dieses Spannungsfeld zwischen wachsender Nachfrage und Fachkräftemangel stellt die Branche vor neue Aufgaben.
Ein Engpass an Arbeitskräften ist jedoch keineswegs unausweichlich. Ähnlich wie viele andere Wirtschaftszweige muss sich auch die Logistik auf eine Revolution am Arbeitsplatz einlassen, indem sie Digitalisierung und Automatisierung nutzt – aber nicht, um den Menschen als Arbeitskraft zu ersetzen. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu schaffen, die hoch qualifizierte Fachkräfte langfristig zu binden und die Attraktivität der Branche zu steigern. Zudem lassen sich so Mitarbeitende gewinnen, deren Fachwissen – etwa im Datenmanagement und vorausschauender Wartung – in Lagern bislang kaum vorhanden ist, aber dringend benötigt wird.
5. Logistik ist längst mehr als nur Transport von A nach B
Mit dem wachsenden Fokus auf Kreislaufwirtschaft stehen Unternehmen entlang der Lieferkette vor der Herausforderung, ihre Prozesse grundlegend zu überdenken. Es gilt, Warenströme zu bewältigen, die komplexer sind denn je, und an denen mehr Akteure und Stakeholder als je zuvor beteiligt sind. Das zugrunde liegende Versprechen zielt darauf ab, nicht nur klassische Logistik zu bewältigen, sondern auch Rückgabe, Verarbeitung und Fertigung sowie Umverteilung zu organisieren. Für Retailer bedeutet das, zusätzlich auch Miet-Services, Second-Life- und Reparaturdienste anzubieten.
6. Der ökologische Fußabdruck muss kleiner werden
Gesamtgesellschaftliche Erwartungen an Umwelt- und Klimaschutz haben längst in der Politik deutliche Spuren hinterlassen und auch in der Logistik zu einem Umdenken geführt. Das Ziel lautet: Dekarbonisierung, Wasser- und Luftqualität, Artenvielfalt und Abfallproduktion sind nur einige der Bereiche, in denen die gesamte Branche einen nicht mehr zu leugnenden Fußabdruck hinterlässt.
Logistikunternehmen stehen jedoch mehr Instrumente und Maßnahmen zur Verfügung als nur zu versuchen, an den eigenen Emissionen zu sparen. Sie könnten beispielsweise Geschäftspartner und Kunden zu emissionsärmerem Verhalten ermutigen, und verstärkt mit Kommunen kooperieren, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.
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